Damon & Katherine

In den letzten Tagen hatte ich sehr viel nachgedacht und dabei wurde mir wieder klar, wie grausam das war, was Klaus mir angetan hatte. Was er meiner Familie angetan hatte. Und dafür sollte er büßen! Ich wollte Rache! Mehr als alles andere. Aber ohne Hilfe könnte ich das niemals schaffen, das musste selbst ich mir eingestehen. Also überlegte ich und da fiel mir Damon ein. Er schuldete mir schließlich etwas, dafür dass ich ihm das Heilmittel gebracht hatte. Schließlich hätte ich, nachdem Klaus mir gestattet hatte die Wohnung zu verlassen, auch einfach verschwinden und Damon sterben lassen können. Aber ich hatte es nicht getan. Nun stand ich vor dem Anwesen und spazierte einfach rein. Im Wohnzimmer setzte ich mich auf die Couch und wartete einfach ab. Ob der Vampir wohl bald kommen würde? Ich hoffe es, denn ich wollte nicht mehr länger warten. Diese Warterei langweilte mich.

Ich kam gerade aus dem Grill, wo es mir auch nachdem ich mich mit einigen Flaschen Bourbon betrunken und mit vielen Mädchen geflirtet hatte, etwas langweilig wurde. Die Mädchen waren zwar niedlich , aber doch nicht niedlich genung. Auch der langsam wirkende Alkohol machte sie nicht wirklich hübscher. Nachdem mir eine von ihnen mehrmals albern ins Ohr gekichert und damit mein empfindliches Gehör wohl für ewig geschadet hatte, verschwand ich lieber. Ich fuhr nach Hause und wollte dort weiter trinken und mir mal wieder selbst leid tun. Ich wusste , das ich in der letzten Zeit noch launischer und noch betrunkener war , als vor meiner Heilung und dem Verschwinden meines Bruders.
Ich parkte meinen Wagen genau vor der Haustür und betrat die Villa. Bedächtig , weil meine Beine sich anfühlten, als würde ich auf Watte laufen, ging ich in den Salon und schnappte mir die erst beste Flasche um mir einen weiteren Drink zu genehmigen.

Man, wo blieb Damon nur? Trieb er sich wieder irgendwo rum und betrank sich völlig sinnlos? Musste ich ihn vielleicht suchen? Nein, das würde ich bestimmt nicht machen. So weit würde es sicher nicht kommen. Und wenn er nicht bald hier auftauchen würde, dann müsste ich mir währenddessen eine andere Beschäftigung suchen, denn diese Warterei hier war einfach nur nervig und absolut langweilig. Und meistens bedeutete es nichts Gutes, wenn mir langweilig war. Gerade als ich aufstehen wollte, erblickte ich schließlich den Vampir auf den ich die ganze Zeit gewartet hatte. Er schien mich gar nicht zu bemerken, was mich schon etwas störte. Ich beobachtete ihn einige Minuten, ohne etwas zu sagen. Er sah wieder komplett gesund aus. Naja, ich hatte ihm ja auch Klaus' Blut gebracht, gütig wie ich war. Nach einer Weile machte ich aber dann doch den Mund auf, sodass er mich endlich bemerken würde. "Hallo Damon." meinte ich mit einer verführerischen Stimme.

Ich zuckte leicht zusammen, als ich angesproch wurde und schüttete mir Alkohol über die Hand. Ich schüttelte fluchend meine hand und wischte sie dann an meiner Jeans ab. Ich drehte mich aber nicht zu ihr um, "Hallo Katherine, kann ich hoffen , das du nur eine Ausgeburt meiner alkoholisierten Phantasie bist ?" fragte ich sie.

Gleich nachdem ich ihn begrüßt hatte, stand ich auf und stellte mich vor ihn hin. Ich schenkte ihm mein typisches verführerisches Lächeln. Zu seiner Frage sagte ich nichts. "Willst du mir nicht auch einen Drink anbieten?" fragte ich ihn stattdessen, immer noch lächelnd.

"Nope , will ich nicht." sagte ich ihr und kippte mir den Alkohol in den Rachen. Dann sah ich sie fragend an. "Da du ja nun leider vor mir stehst, was zur Hölle hast du wieder in Mystic Falls zu suchen. Sagtest du nicht, das du dieses "Dreckskaff" ein für allemal hinter dir lassen willst?"

Mein verführerisches Lächeln verschwand, als er mir keinen Drink anbieten wollte. Mein Blick verfinsterte sich ein wenig, doch nicht lange und sofort setzte ich wieder ein Lächeln auf. Dann sollte er mir eben nichts anbieten. Ich war ja schließlich nicht hier, um mich gemeinsam mit Damon zu betrinken. "Ich habe meinen kleinen Lieblingsvampir vermisst. Ist das nicht Grund genug, um wieder zu kommen?" fragte ich ihn grinsend.

Ich sah sie mit geruntzelter Stirn an. "Wie du sehr wohl weißt nicht Stefan nicht mehr in der Stadt. Da dein , wie soll ich ihn nennen, verrückter EX ihn gezwungen hat mit ihm zu gehen." ich hielt ihr die Flasche hin. "Lass uns gemeinsam auf meinen lieben kleinen Bruder , dem Held der Salvatore Familie trinken."ich prostete ihr übertrieben zu.

"Stefan? Wer hat gesagt, dass ich von Stefan spreche?" Also im Moment interessierte mich der jüngere Salvatore eher nicht. Im Moment interessierte mich der eher Ältere. Naja, was hieß interessieren? Ich brauchte ihn. Und er war mir sowieso noch etwas schuldig. Grinsend nahm ich schließlich die Flasche, die der Vampir mir hinhielt.

Ich sah sie irritiert an. "Weil DU IMMER von IHM sprichst , warum sollte es da jetzt anders sein. Du brauchst mich nicht anzulügen , denn ich glaube dir eh kein einziges Wort mehr. ALLES was deinen Mund verlässt ist eine einzige Lüge. Also warum tauchst du wieder hier auf wo du , wie du sehr wohl weißt nicht sonderlich erwünscht bist?" ich legte den Kopf schief und betrachtete sie. Wenn ich ihr nicht in die Augen sah , dann war eigentlich alles klar.

Musste dieser Vampir jetzt so eine Szene hier machen? Das machte mich wütend. Ich ging langsam um ihn herum. "Damon, Damon, Damon." murmelte ich flüsternd, bevor ich dann direkt vor ihm stehen blieb. "Du solltest mir lieber dankbar dafür sein, dass ich dir dieses Heilmittel gebracht habe. Und wie ich sehe, hat es geholfen. Du siehst wieder besser aus." meinte ich und zwinkerte ihm zu.

"DANKE Katherine , das du mir das Mittel gebracht hast und nun lass mich allein, damit ich mein Besäufniss weiter führen kann." ich wollte an ihr vorbei gehen , damit ich nicht in Versuchung kommen würde ihr doch noch in die Augen zu sehen.

Ich sollte ihn alleine lassen? Nein, so leicht wurde er mich bestimmt nicht los. Ich ließ ihn nicht an mir vorbeigehen. "Nanana, du willst mich doch nicht etwa rausschmeißen, mein Lieber. Ich bleibe hier." sagte ich fest entschlossen und nahm mir irgendeinen Drink von seinen Vorräten. "Lass uns doch gemeinsam etwas trinken und über die schönen alten Zeiten reden, danach werde ich auch gehen." Ich lächelte wieder verführerisch und versuchte ihm in die Augen zu sehen. "Versprochen." fügte ich schließlich noch hinzu.

Ich zuckte mit den Achseln und entzog ihr meinen Arm , den sie an der Beuge gefasst hatte. Ich bemerkte genau , das sie den Augenkontakt suchte, aber ich musste es unbedingt vermeiden, denn ich konnte diesen Augen nicht wiederstehen. Das konnte ich noch nie, sie waren meine EINZIGE Schwäche. Das gemeine daran war, das es diese Augen nun bei noch einer Person gab.

So langsam wurde ich wirklich wieder wütend. Damon vermied jeglichen Augenkontakt. Aber bitte, wenn er meinte. Ich genehmigte mir nun einen Schluck von diesem Drink, den ich mir einfach so genommen hatte. Währenddessen beobachtete ich den Vampir.

Sie wollte nicht gehen und ich hatte eigentlich auch nicht damit gerechnet. Sie ließ mich nicht aus den Augen was mich noch wütender machte. " Würdest du mal damit aufhören mich zu betrachten als läge ich wie ein verdammter Käfer unter einem Mikroskop." verlangte ich.

Ich musste breit grinsen. Damon störte es anscheinend, dass ich ihn die ganze Zeit anstarrte und ihn gar nicht mehr aus den Augen ließ. "Ach Damon, du siehst heute einfach wieder mal total gut aus. Da muss man einfach hinsehen." meinte ich grinsend und zwinkerte ihm erneut zu. "Das letzte Mal, als ich dich gesehen habe, hast du nicht so gut ausgesehen." fügte ich noch hinzu. Damals lag er ja auch im Sterben. Er konnte von Glück reden, dass ich so gütig war und ihm Klaus' Blut gebracht hatte.

"Ich weiß." meinte ich nur knapp. "Und zwar in beiden Fällen." ergänzte ich meine Antwort noch. Ich genehmigte mir noch einen Schluck und sah sie an. "Nun was ist ?" forderte ich sie auf.

Ich grinste breit und prostete ihm dann zu. "Darf ich nicht mal mehr meinen kleinen Damon besuchen, ohne einen Grund zu haben?" fragte ich, immer noch grinsend. Eigentlich war ich ja wegen etwas komplett anderem hier, aber das sagte ich ihm noch nicht.

Ich drehte mich ihr wieder zu. "ICH bin schon lange nicht mehr DEIN kleiner Damon." sagte ich ihr und meine Stimme klang gefährlich ruhig. Jeder der mich kannte, wusste das ich kurz vor dem Überkochen stand , wenn meine Stimme diesen Ton annahm.

Ich verdrehte die Augen und bemerkte, dass der Vampir wirklich langsam wütend wurde, aber das war mir egal. Er musste hier nicht so ein Theater machen. Das nervte mich. "Jaja, schon klar. Du musst nicht gleich so eingeschnappt deswegen sein, mein Lieber."

Ich schüttelte den Kopf ungeduldig. "Komm schon Katherine. Wenn du etwas willst dann lass es raus , oder verschwinde , Aber ich habe einfach keine Lust auf deine Spielchen. Rede nicht um den heißen Brei, denn du weißt genau , das ich noch nie viel Geduld besessen habe und das hat sich auch in mit den Jahren nicht geändert."

"Spielchen? Wer sagt, dass ich Spielchen spiele?" fragte ich und tat beinahe schon so als wäre ich über seine Aussage beleidigt. Naja, eigentlich spielte ich immer irgendwelche kranken Spielchen, aber dieses Mal war mir wirklich etwas total ernst. Ich sah den Vampir an und grinste dann breit. "Du bist mir noch was schuldig, Süßer." meinte ich dann nur.

Nun blieb mir doch beinahe die Spucke weg. Traurig und wütend schüttelte ich den Kopf. "Willst du nun wirklich auf dieser Sache herumreiten? Weil du einmal etwas menschlichkeit gezeigt hast und mir das Mittel brachtest ?"Klar du hättest mich auch sterben lassen können. Aber dann wäre dir ja eines der Spielzeuge abhanden gekommen und das wolltest du verhindern."

So langsam wurde ich wirklich wütend. So richtig wütend. Mittels Vampirgeschwindigkeit lief ich nun auf den Vampir zu und drückte ihn gegen die Wand. Ich versuchte meine Wut unter Kontrolle zu bekommen. Was mir schließlich auch ein wenig gelang. Ich hielt Damon zwar immer noch fest an die Wand gedrückt, doch mein böser Gesichtsausdruck verschwand. Stattdessen grinste ich nun wieder. "Glaub was du willst, mein Lieber. Du bist mir dennoch was schuldig, egal aus welchen Gründen ich dir nun das Heilmittel gebracht haben mag. Und du solltest wissen, dass ich heute keine Lust auf Spielchen habe." Ich sah ihm tief in die Augen.